also so pauschal kann man das sicher nicht beantworten, da es natrlich drauf ankommt warum man keine Freunde hat. Es gibt Menschen, die kommen alleine prima mit sich klar, langweilen sich nicht mit sich alleine, genieen sogar das Alleinesein mehr als den oftmals anstrengenden und komplizierten Umgang mit anderen. Im Gegenzug dazu gibt es Menschen, die bekommen sofort die Krise sobald sie alleine sind, wissen eben nichts mit sich alleine anzufangen, langweilen sich und bekommen sogar Panik, weil sie sich sofort isoliert fhlen, nicht alleine sein knnen.
Mir persnlich geht es so, dass ich sehr gut alleine sein kann, da ich es von Kindheit an nicht anders kennengelernt habe, es ist was vllig normales fr mich und da ich im Job ohnehin "gezwungen" bin, mich den ganzen Tag mit Menschen zu umgeben, ist das Alleinesein ein Zustand, den ich am Ende des Tages sehr geniee und es auch nicht anders ertragen knnte. Ich knnte nicht regelmssig mit Freunden abhngen, zu irgendwelchen Geburstagen oder Feiern gehen, das empfinde ich als harte Arbeit, als Pflicht- keine Freizeit. Deshalb halte ich das sogar so dass ich solche Verabredungen meist auf solche Tage verlege, wo ich eh arbeiten muss oder wenig Freizeit habe. Dann trifft man sich halt nachmittags oder anschliessend und dann ist es eben ein ganzer "Arbeitstag" fr mich.
Ich bin auf jeden Fall ein Einsiedler und mein Traum ist wirklich ein Haus, das komplett alleine im Nirwana steht, wo man wochenlang keinen Menschen sehen muss, wenn man nicht will. Allerdings kann ich nicht ohne Mann glcklich sein, also eine Bezugsperson brauche ich schon. Auf Dauer ganz alleine ist jetzt auch nichts fr mich. Aber auf Freunde kann ich verzichten und wre auch nicht unglcklich. Wobei ich auch sagen muss, es ist natrlich hin und wieder auch schn, wenn man mit einem guten Freund reden kann, eine Freundin hat die einen versteht, es ist so gesehen eine Bereicherung frs Leben, aber kein Muss. Und es ist sehr schwer wahre Freunde zu finden, die genauso denken oder einen zumindest genauso akzeptieren. Solche Freunde habe ich nur selten gefunden und habe mich im Laufe meines Lebens quasi damit abgfunden, dass ich kein "Freundschaftstyp" bin und vor allem dass Freundschaften eben ganz oft nicht ehrlich sind, dass man schnell mal eben von Freunden im Stich gelassen wird, wenn man nicht mehr in deren Lebenskonzept passt oder eine Freundschaft die nicht mal eine einfache Meinungsverschiedenheit aushlt, whrend mein Partner seit vielen Jahren jeden Sturm mit mir durchgestanden hat.
Ich hatte auch mal eine Phase in meinem Leben, wo ich unglcklich war, eben wegen diverser Freundschaften, die nicht hielten und funktionierten. Das war noch so ne Phase, wo ich das nicht verstanden habe, mich selber als seltsam empfand, wollte ich schliesslich so sein wie andere auch, wie es eben "zu sein hat". Und nicht von anderen als "seltsam" und "Einzelgnger" gesehen zu werden, was ja immer negativ behaftet ist, so als ob man niemanden mag auer sich selbst, was ja Quatsch ist. Man findet nur keinen, der zu einem passt. Eine Freundin, die mich die ganze Zeit zutextet, mich nie zu Wort kommen lsst und sich dauernd mit mir verabreden oder mich irgendwo hinschleppen will, das bedeutet einfach nur Stress und Verpflichtung fr mich, und macht mir keinen Spa. Es ist wider meine Natur, ich ziehe meine Strke, meine Kraft aus anderen Dingen, Gesellschaft kann ich nur gelegentlich ertragen, dann brauche ich wieder einige Zeit, um mich aufzutanken.
Glcklich kannst du nur dann werden, wenn du so lebst, wie du selber empfindest, wie du es fr richtig hlst. Nicht weil andere es so vorleben, weil die Gesellschaft es nur so als normal ansieht. Du musst DICH akzeptieren und auf deine innere Stimme hren.
Ich hatte jahrelang Freundschaften, habe zwangsweise an gesellschaftlichen Veranstaltungen teilgenommen (Arbeitskollegen die einen dann mitgeschleppt haben und man nie nein sagen konnte aus Angst, als Sonderling zu gelten und zum Auenseiter zu werden) und habe es gehasst, ich empfand das nur als harte Arbeit (obwohl ich ja eigentlich Freizeit hatte!) und ich war unglcklich, wusste aber nie warum. Sobald die Veranstaltung dann vorbei war und ich endlich wieder alleine war, ging es mir schlagartig besser und ich konnte wieder durchatmen und auftanken.
Erst als ich auf die Meinung anderer gepfiffen habe und meinem Naturell gefolgt bin, ging es mir immer besser. Das hat aber Jahre gedauert, Jahre in denen ich mich anderen angepasst habe, da es ja nicht normal war, wenn man lieber alleine sein wollte.
Einzig im Hinblick darauf was spter ist, knnte man sich ggf Gedanken machen. Wenn der Partner mal nicht mehr ist, mchte man ungerne ganz alleine sein, also wren 1-2 gute Freunde, die man dann noch htte, ganz sicher nicht verkehrt.
|