Es handelte sich um den mehr oder weniger verzweifelten Versuch, den Scherbenhaufen zu bewltigen, den die britische Mandatsmacht in diesem Gebiet hinterlassen hatte.
Grobritannien hatte das Land im 1.Weltkrieg sowohl den Juden als auch den Arabern versprochen, um beide als Verbndete im Kampf gegen das Osmanische Reich zu gewinnen. In der Balfour-Erklrung von 1917 versprachen die Briten den Juden eine "nationale Heimsttte" in Palstina, ohne jedoch deren Grenzen zu bestimmen. Als der (von Grobritannien und Frankreich beherrschte) Vlkerbund Grobritannien 1922 das Mandat ber Palstina bertrug, forderte er die Mandatsmacht auf, eine geschlossene Ansiedlung jdischer Einwanderer zu ermglichen. Die Briten versuchten dadurch, ihre Quasi-Kolonialherrschaft in Palstina zu festigen.
Firmen, die von jdischen Einwanderern gegrndet wurden, stellten meistens nur Juden ein, soda die Araber vom neu aufkeimenden Wohlstand weithin ausgeschlossen blieben. Die Angst der Araber, von der zionistischen Einwanderung immer weiter verdrngt zu werden, fhrte 1929 zu blutigen Unruhen zwischen Juden und Arabern. Letztere forderten von der britischen Mandatsverwaltung ein Ende der jdischen Einwanderung und ein Verbot weiterer Land-Transfers an Juden. Die britische Mandatsverwaltung kam dieser Forderung nicht nach. 1936 kam es daraufhin zu einem arabischen Generalstreik in Palstina, der sich zu einen dreijhrigen groen arabischen Aufstand ausweitete, der von den Briten blutig niedergeschlagen wurde.
Nach dem 2.Weltkrieg kam es zu einem massiven Einwanderungsdruck jdischer Holocaust- berlebender. England versuchte, eine weitere Eskalation der Lage in Palstina zu verhindern und die weitere jdische Einwanderung in Palstina gewaltsam zu stoppen. 1946 sprengten jdische Extremisten das Hauptquartier der britischen Mandatsverwaltung, in die Luft. Grobritannien, das der Lage in Palstina nicht mehr Herr wurde, bergab das Palstina-Problem an die gerade gegrndeten Vereinten Nationen.
Diese versuchten 1947, das Problem im Sinne einer Kompromilsung durch eine Teilung Palstinas in einen jdischen und einen arabischen Staat zu lsen. Der Plan fand in der UN-Vollversammlung eine Zweidrittelmehrheit. Die Bevlkerung Palstinas bestand damals zu zwei Dritteln aus Arabern und zu einem Drittel aus jdischen Einwanderern. Die UNO sprach 57% der Gesamtflche des Landes den Juden zu, wobei auch innerhalb der den Juden zugesprochenen Flche immer noch 90% arabischer Grundbesitz waren. Nur aus mehrheitlich von Juden besiedelten Flchen htte sich berhaupt kein zusammenhngender jdischer Staat bilden lassen! Man wollte aber einen jdischen Staat - und nahm das dadurch unvermeidliche Unrecht gegenber den in Palstina lebenden Arabern billigend in Kauf.
"Man" - wer war das? "Die UNO," das sind vor allem die einflureichsten Mchte in ihr. Das ist heute so, und das war damals auch so. Nach dem 2.Weltkrieg waren das die USA und die UdSSR. Grobritannien und Frankreich waren zu zweitklassigen Mchten abgesunken. Hinter der Billigung der Grndung Israels durch die UNO stand vor allem die Zustimmung der USA und der UdSSR, die Israel auch sofort nach seiner Grndung 1948 anerkannten (erst die UdSSR, dann die USA). Andere von ihnen abhngige bzw. unter ihrem Einflu stehende Staaten folgten ihnen.
Warum erkannten sie Israel an? Im Fall der USA spielte sicherlich die einflureiche jdische Lobby eine magebliche Rolle. Auch schien vielen der Holocaust einen jdischen Staat zu erfordern, in dem die Juden vor knftiger Verfolgung sicher wren. Aber im politischen Kalkl der USA und der UdSSR drften vor allem eigene machtpolitische Erwgungen mageblich gewesen sein. Sie haben ja doch vor, im und nach dem 2.Weltkrieg nie irgend etwas anderes als rein imperialistische Machtpolitik betrieben.
Beide versuchten Israel zum Vorposten und Eckpfeiler ihrer eigenen Prsenz in der Region zu machen. Stalin wollte ein bolschewistisches Israel; in den israelischen Kibbuzim (Kollektiv-Siedlungen) sah er die wahren kommunistischen Ideale verwirklicht, viele Kibbuzniks hatten in Israel einflureiche Positionen. Aus dem israelisch-arabischen Krieg 1948 hielten sich die Westmchte heraus, um sich nicht in einem blutigen Abenteuer zu verheddern und sich nicht die arabische Welt zum Feind zu machen, was fr den westlichen Einflu in der Region sehr nachteilig gewesen wre. Auch die UdSSR hielt sich offiziell heraus, lieferte Israel jedoch heimlich Waffen.
Der sowjetisch-israelische Flirt endete mit dem Tod Stalins. Nun lieferten Grobritannien, Frankreich und Westdeutschland (Letzteres auch aufgrund historischer Schuldgefhle gegenber den Juden) Waffen an Israel, nun ganz offiziell, whrend die UdSSR ihren Einflu durch Aufrstung der umliegenden arabischen Staaten zu sichern versuchte. Die Einbindung Israels in den Westen wurde endgltig, als sich die USA ab 1968 hinter Israel stellten.
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