Hm.... gute Frage...
ich versuche es jetzt mal ganz einfach zu erklren.
Stell Dir vor, da jeder Euro/jede Mark/jeder Gulden/jedes Pfund ja nicht nur das Stck Papier ist, auf das der Betrag gedruckt wurde... sondern da dahinter irgendein Wert steht (frher war das Gold...) heute ist das Arbeit oder Wirtschaftskraft (vereinfacht ausgedrckt) - man nennt das Deckung.
Nehmen wir, weil es einfacher nachzuvollziehen ist, mal an, es sei immer noch Gold. Oder meinetwegen Deine Leistung in einer Stunde Arbeit.
So. Hinter jedem Euro steckt also eine bestimmte Zeit Deiner Arbeit oder so und so viel Gold. Von mir aus auch Kamele oder Ziegen (so ist Geld nmlich mal entstanden: als Gegenwert zu irgendetwas, um Leistungen auszutauschen - Wieviele Schafe ist es Dir wert, wenn ich Dir das Haus baue... )
Und, um bei Deiner Frage zu bleiben:
Jetzt fngt der Staat einfach an, mehr Geld zu drucken. Klasse.
Ist damit gleichzeitig mehr Gold gefrdert und gespeichert worden, um den Wert des Geldes abzudecken? Oder hast Du gleichzeitig entsprechend mehr gearbeitet?
N.
Was ist also passiert? Ganz einfach: das vorhandene Gold wurde auf mehr Geld verteilt... also weniger wert. Deine Arbeit wurde auf mehr Geld verteilt, also weniger wert.
Und das nennt man (haben ja einige schon geschrieben) "Inflation". Inflation heit bersetzt: Aufblhung... Und das ist ein toller Begriff. Er stimmt nmlich. Das ist wie bei nem Hefekuchen: das Gewicht wird nicht grer (er wird ja nicht schwerer)... aber das Volumen steigt...
Hrt sich alles immer noch sehr theoretisch an? Na, dann mal noch konkreter:
Heute arbeitest Du fr ein Brot (oder ein Bier, oder eine Tafel Schokolade oder fr einen Song, den Du bei iTunes downloadest...) sagen wir mal... 10 Minuten. Dann fngt der Staat an, wie irre Geld zu drucken... sagen wir mal: er verdoppelt die Geldmenge. Was passiert? Deine Arbeit ist nur noch die Hlfte wert.... Konsequenz: fr den Song bei iTunes, den Du heute noch fr 99 Cent bekommen hast, musst Du morgen 1.98 zahlen... und so weiter.
Das ist Quatsch? N. Genau das hat es gegeben. In den 20er Jahren gab es Geldscheine, auf die einfach nur noch zustzliche Nullen gedruckt worden, weil der Staat nicht mehr damit nachkam, neues Geld zu drucken. Die Mnner kamen abends mit einem Rucksack voll Geldscheinen nach Hause (falls sie berhaupt Arbeit hatten) und die Frauen rasten los zum nchsten Kaufmann, um fr die paar Milliarden Mark, die ihr Mann anschleppte, wenigstens noch Brot fr den nchsten Tag zu bekommen... Hrt sich vielleicht lustig an... oder schlecht erfunden. Falls Du noch eine Ur-Oma haben solltest... frag sie mal.
Also: bitte nicht noch mal die Geldpresse anwerfen... Und noch etwas: auch diese damalige extreme Inflation war ein Grund, warum die braunen Rattenfnger grer wurden.
@Tyler: Du fragst: "Die Frage ist eher. Warum leiht sich der Staat Geld? " ... Ganz einfach, weil alle Brger von ihm immer mehr Leistungen haben, aber nichts dafr zahlen wollen. Ein kleines Beispiel: Ich kam whrend einer Wanderung zu einer Parkbank, daneben hatten irgendwelche Leute zwei Weinflaschen geworfen statt in den Mllbehlter. Ich setzte mich und bekam mit, wie zwei alte Kerle sich unheimlich ber die beiden Buddeln aufregten. Hm. Ich bckte mich, schnappte die Dinger und warf sie in den Mllbehlter. Fertig. Die beiden Herren fielen jetzt aber ber mich her: .... Das sei doch ne Sauerei, die dort einfach hinzuwerfen... aber wie ich berhaupt dazu kme, die aufzuheben, dafr sei doch die Stadt Essen da... immerhin gbe es sogar eine Nummer, die man anrufen knne... Irgendwann wurde mir das Gekeife zu bunt... Ich fragte die beiden Blockwarte dann einfach, was effizienter sei: sich ne halbe Stunde aufzuregen oder sich eine Sekunde zu bcken... und dann wurde ich frech... fragte sie,. ob sie genau wie ich Steuerzahler wren. Klar doch. Waren sie. Und wie viel sie zahlen! Unverschmt, was der Staat ihnen alles abknpft... Und als ich die dann fragte, was fr den Steuerzahler gnstiger sei... die Verwaltung der Stadt Essen fr zwei Weinbuddeln in Bewegung zu setzen so wie sie das wollten... oder meine Aktion: zugreifen und in den Mllbehlter damit... hatte ich Ruhe... Die Herrschaften trollten sich und ich konnte den Blick auf den Baldeney-See genieen :-D
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